Hegewald 2025
90. Internationale Hegewald-Zuchtprüfung vom 01.10.-04.10.2025 in Neumünster
Ein kleiner Rückblick
Die VDD-Gruppe Schleswig-Holstein war in diesem Jahr Ausrichter der 90. Internationalen Hegewaldzuchtprüfung und feierte mit dieser Großveranstaltung ihr 100-jähriges Bestehen.
Es gab in diesem Jahr keine Begrenzung der Hunde. Gemeldet waren 198, erschienen 187 und die Hegewald bestanden haben 144 Hunde.
Neun Gespanne unserer Gruppe machte sich auf den Weg in den hohen Norden, um sich den Anforderungen dieser Prüfung zu stellen. Eine so große Zahl an Hunden hatte die VDD-Gruppe Niedersachsen lange nicht mehr bei einer Hegewald gemeldet. Und um es vorweg schon zu sagen: Alle haben bestanden, was nicht selbstverständlich ist!! Besonders schön ist, dass von den neun Führern und Führerinnen sechs Erstlingsführer sind, was das Ergebnis noch aufwertet, denn jeder, der als Führer oder Richter an dieser Ausleseprüfung teilgenommen hat, weiß, welche hohen Anforderungen an Hund und Mensch gestellt werden.
Mit großem Hallo trafen sich Führer, Führerinnen nebst Schlachtenbummlern und von der Gruppe ausgesuchte Verbandsrichter und -Richterinnen am ersten Tag in der Holstenhalle mitten in Neumünster. Nach der Anmeldung und dem Bezug der Zimmer im Landhotel Möllhagen in einem schönen schleswig-holsteinischen Örtchen in der Nähe von Neumünster warteten alle am Begrüßungsabend gespannt auf die Ausgabe der Gruppeneinteilung. Um 21 Uhr war es dann soweit: Die Helfer und Helferinnen des Suchenstabes verteilten die Gruppeneinteilung. Jetzt wusste jeder -Führer, Richter oder Schlachtenbummler- wo er sich an den nächsten zwei Tagen aufhalten würde, denn man ist an einem Tag bei der Zuchtschau und dem Wasser und am anderen Tag im Feld.
In diesem Jahr waren die Gewässer in Mecklenburg-Vorpommern, da eine Prüfung der Hunde mit der „Müller-Ente“ in Schleswig-Holstein nicht erlaubt ist. Die dadurch weiteren Anfahrtswege wurden von allen Teilnehmern gerne in Kauf genommen, denn alle sieben Prüfungsgewässer forderten den Drahthaarigen durch ihre Größe und Bewuchs alles ab. In vielen Feldrevieren hatten die Gruppen mit der Hasenmyxomathose zu kämpfen. Es wurden etliche verendete aber auch kranke Hasen mit verschleimten Sehern angetroffen. Alle angetretenen Hunde konnten insbesondere durch den Einsatz der Revierführer, die ihre Reviere bestens kannten und falls notwendig, durch Umsetzen in ein anderes Revier, durchgeprüft werden.
Erschöpft, aber glücklich, trafen sich die Gruppenmitglieder am Freitagabend zum traditionellen „Niedersachsenabend“, der in diesem Jahr zusammen mit den Teilnehmern der VDD-Gruppe Lüneburger-Heide gefeiert wurde. Auch unsere dänischen Drahthaarfreunde wohnten im Landhotel Möllhagen und so war es natürlich selbstverständlich, dass sie beim „Niedersachsenabend“ dabei waren. Gegen elf Uhr trafen unser Vorsitzender Hans-Jörg Mertens und Thomas Klar ein, die an der Richterobleutesitzung teilgenommen hatten, wo alle Ergebnisse unter den Feld- und Wassergruppen abgeglichen wurden. Nach dieser Sitzung führte Ludwig Stegmaier mit seiner Hündin „Chilli vom Hirschacker“ aus der VDD-Gruppe Nordbayern die Rangliste mit 245 Hegewaldpunkte ( 235 Prüfungspunkte plus 8/10 Form- und Haarwertpunkte) an. Er sollte Hegewaldsieger für eine Nacht werden, denn aufgrund eines Einspruchs von seinem Gruppenkollegen Jürgen Böttcher, dem stattgegeben wurde, musste er sich am Schlusstag der Hegewald mit Platz zwei zufriedengeben. Nach der Einspruchssitzung wurde die Hasenspur von Böttchers Hündin „Bruni II vom Jura-Grund“ durch die Einspruchskommission von elf auf zwölf Punkte korrigiert, was dazu führte, dass das Ergebnis dieses Gespannes mit 245 Hegewaldpunkten um einen Punkt höher lag. Die Bekanntgabe dieses Ergebnisses während der Hegewaldzuchtschau am Samstagmorgen sorgte doch für eine gewisse Unruhe bei den anwesenden Zuschauern. Deutlich zum Ausdruck, was die anwesende Drahthaarfamilie von diesem Endergebnis hielt, wurde dann bei der Vorstellung der 10 besten Gespanne im Rahmen der Hegewaldzuchtschau sicht- und hörbar. Jürgen Böttcher als Sieger erhielt einen sehr verhaltenen Beifall. Es waren sogar vereinzelte Pfiffe zu hören. Als Ludwig Stegmaier die Arena betrat, gab es ein minutenlanges Standing Ovation. Er wurde wie der Sieger gefeiert und es ist nicht falsch, ihn als „Hegewaldsieger der Herzen“ zu bezeichnen. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Jürgen Böttcher am Festabend die Größe zeigte und seinen Ehrenpreis, eine Repetierbüchse der Firma Sauer, an den Zweitplatzierten weitergab. Beide verließen zusammen mit dem Siegerpokal die Bühne. Ein wirklich versöhnender Abschluss einer tollen Hegewaldzuchtprüfung, die die VDD-Gruppe Schleswig-Holstein unter Führung ihres Vorsitzenden Willi Ulverich in ihrem Jubiläumsjahr durchgeführt hat.
In der Reihenfolge der Platzierung gingen folgende Gespanne der VDD-Gruppe Niedersachsen an den Start:
„Karlo vom Bärenkopf“ mit Jan Wecken
„Xeno od Sulca“ mit Steven Eckhoff
„Indra II vom Oechtringer-Forst“ mit Klaus Wolle
„Merlin II vom Eichenloh“ mit Britta Bodenstedt
„Anka von der goldenen Eiche“ mit Meike Meyer
„Inuk II vom Oechtringer-Forst“ mit Björn Grobe
„Aiko von der goldenen Eiche“ mit Cord-Ole Machtens
„Lump vom Saubruch“ mit Carsten Starke. Er erhielt einen Sonderehrenpreis für den typvollsten Rüden
„Andra von der goldenen Eiche“ mit Finn Holloh
Dirk Schulte-Frohlinde
Bilder: © Fokko Kleihauer & Bastian Schmitt















